Lorem Ipsum – Ideale Daten sind keine realen Daten
Um ein Projekt starten zu können, benötigen wir in erster Linie Informationen. Je mehr Details vorhanden sind, desto einfacher gestaltet sich der gesamte Prozess. Was aber, wenn der Umfang noch nicht klar definiert ist oder parallel entwickelt wird?
Platzhalter
Wir simulieren ein Design mit Platzhalterdaten. Seien es Texte, Bilder, Adressen oder Profile. Gestalter neigen dazu, ideale Daten zu verwenden. Sie fügen sich harmonisch ins Design ein und hinterlassen beim Kunden im ersten Moment ein gutes Gefühl. Wird die Seite jedoch mit realen Daten gefüllt, kann ein schönes Design schnell an seine Grenzen stoßen. Ansprechendes Design ist nicht gleichwertig mit gutem Design. So sollten beispielsweise beim Erstellen eines Profils verschiedenste Längen des Namens berücksichtigt werden. Sowohl eine Mia Weber, als auch ein Alexander Christopher Enno Timmermann-Lange könnten im Alltag vorkommen. Es ist nur eine Variable, welche aber auf eine subtile Weise das Design beeinflusst. Lange Überschriften, unerwartete Zeilenumbrüche oder womöglich auch unerwartet kurze Texte, zeigen die Belastbarkeit der Komponenten.
Nicht nur Texte, auch Bilder müssen berücksichtigt werden. Profilfotos sind nicht immer in Studioqualität mit perfektem Hintergrund. Oftmals sind nicht einmal Fotos vorhanden. Auch mit schwierigen Formaten, unruhigen Bildmotiven und unglücklich geschnittenen Logos sollte sich ein Gestalter in der Entwurfsphase befassen. Es können nicht alle Eventualitäten beachtet werden. Jedoch sollte ein Großteil im Entwicklungsprozess abgebildet werden, um die Robustheit des Designs zu veranschaulichen.
Lebendige Mengen
Erstellen wir beispielsweise tabellarische Daten, gilt es auch hier unterschiedlichste Längen zu beachten. Des Weiteren gibt es hier nicht nur die Herausforderung der Darstellungen von unterschiedlichen Mengen, auch die Lesbarkeit und Ästhetik muss auf dem Element vereint werden. Hat ein Element beispielsweise zwei Aufzählungen, kann ein anderes wiederum 21 haben. Die Menge kann stark variieren und sollte bereits in einem frühen Stadium der Erstellung Aufmerksamkeit bekommen.
Design fordern
Nicht nur die echten Daten sind interessant, sondern auch die “schlimmsten” Fälle. Die Herausforderung suchen, auseinandernehmen, auf dem Design herumtrampeln und richtig beanspruchen. Durch die Entwicklung von Designs, die unterschiedliche Benutzereingaben großzügig zulassen und eine strukturierte, maschinenfreundliche Ausgabe umsetzen, entlasten wir die Nutzer und rücken den Menschen stärker in den Fokus der User Experience.
Robustes Design
Die 10 “Laws of UX” von Jon Yablonski beinhalten unter anderem Postels Gesetz, welches sich mit dem Robustheitsprizip beschäftigt. Je weiter wir bei der Entwicklung vorausschauen und planen können, desto robuster wird unser Design sein. Wir können nicht unendlich viel Zeit für jeden erdenklichen Fall investieren. Aber wir können uns der Komplexität von Daten und des Einflusses unterschiedlicher Ausgaben sowie Ansichtsgrößen bewusster werden.
Denn nicht nur die Daten sind entscheidend, auch der Betrachtungskontext ist von großer Bedeutung. Wie flexibel und robust ist unser Design auf den unterschiedlichsten Formaten? Wie ist die Darstellung auf einer Smartwatch, einem Smartphone, Laptop, Desktop-Computer oder einem Fernseher? Es sollte ein breites Spektrum an Eingaben akzeptiert werden und gleichzeitig eine Ausgabe liefern, die sich zuverlässig anpasst.